

Tuchfabrik Aachen AG
Die Anfänge des Standorts reichen bis in das Jahr 1859 zurück. Nachdem die beiden Tuchfabrikanten Alfred Ritz und Conrad Vogel zunächst in gemieteten Fabrikräumen in der Aachener Innenstadt eine Tuchfabrikation betrieben und dabei genügend Kapital erwirtschaftet hatten, planten sie ihre eigene Fabrik im Neuerschließungsgebiet östlich der Wilhelmstraße. Nach und nach wurden mehrere Gebäude errichtet, von denen ein Treppenturm sowie ein Shedbau besonders hervorzuheben sind. An den Fassaden dieser Bauten sieht man deutlich den Gestaltungsstil mit zweifarbigen Ziegeln. Der von dem Aachenner TH-Professor Otto Intze konstruierte Treppenturm ist ein einzigartiges technisches Denkmal. Er enthält nicht nur die baulich vorgeschriebene ‚externe‘ Treppe für den damals noch vorhandenen mehrstöckigen Fabrikbau, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, sondern auch einen Aufzug in der Mitte des Turms und im oberen Bereich einen Wasserbehälter.
Später ging der Betrieb an die Tuchfabrik Süskind & Sternau über, die bereits um die Jahrhundertwende in die für die Aachener Tuchindustrie ungewöhnliche Form der Aktiengesellschaft umgewandelt wurde und seitdem als Tuchfabrik Aachen AG firmierte. Nach nur geringen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion bis zum Beginn der 1950er-Jahre aufrecht erhalten werden, musste jedoch in der ersten Nachkriegskrise der Tuchindustrie eingestellt werden.
Bemerkenswert ist auch das Wassersammelbecken, das mit Wasser aus dem Beverbach gespeist wurde und zur Versorgung der Appretur mit Betriebswasser diente.
