Tuchfabrik Thierron

Ausgangspunkt der Fabrikanlage an der Bachstraße 22 war eine, nach urkundlicher Erwähnung bereits im 14. Jahrhundert hier gelegene Mühle, die Kockartsmühle. Nach unterschiedlichen Nutzungen als Mahl- und Ölmühle wurde sie vermutlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in eine Walkmühle umgewandelt. Aus diesen Anfängen entwickelte sich ein Standort der Tuchindustrie, an dem in den 1830er-Jahren die Brüder Erckens produzierten. Ende der 1850er-Jahre arbeitete hier die Tuchfabrik Feaux & Riedel. Aus ihr ging später die Tuchfabrik A. Riedel hervor, die 1863 mit sechs Spinnassortiments und über 80 Handwebstühlen ausgestattet war.
In den 1890er-Jahren bezog die bereits 1887 in der Rosstraße gegründete Tuchfabrik Carl Heinemann Nachf. GmbH die Fabrikräume. Sowohl Carl Heinemann als auch seine Söhne Hermann und Otto führten das Unternehmen sehr erfolgreich. 1930 beschäftigte man 120 Arbeiter, 71 Webstühle waren im Einsatz. 1938 wurde die Fabrik von der Firma Thierron & Sohn übernommen.

Die Tuchfabrik Thierron ist bis 1979 in den Aachener Adressbüchern nachweisbar. Von den im Zweiten Weltkrieg zerstörten und nur teilweise wieder aufgebauten Fabrikanlagen sind einige Gebäude noch erhalten und fungieren heute als Büros und Werkstätten.