


Färberei Fellinger
Die Rosstraße zählt zu den ältesten Färbereistandorten in Aachen, da hier ursprünglich das Wasser des Paubachs entlang floss. Färbereien waren für das Aachener Tuchgewerbe unerlässlich, da erst das Färben den Tuchen ihr attraktives Aussehen verleihet und diese Tätigkeit großes Fachwissen erfordert.
Eine der am Paubach im 18. Jahrhundert ansässigen Färbereien wurde am 15 Mai 1789 von Jacob Fellinger übernommen. Die Familie Fellinger war bereits in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts aus dem Limburgischen nach Aachen gekommen.
Die Färberei befand sich in Gebäuden hinter dem noch erhaltenen Wohnhaus der Familie Fellinger. Um 1800 gehörten zum Inventar: zwei große und ein kleiner Zinnkessel, zwei große und ein kleiner Kupferkessel sowie vier Feuerstätten. Die großen Kessel hatten einen Durchmesser von rd. drei Metern. Später wurden die Anlagen und Gebäude schrittweise erweitert und modernisiert. Das Wasser wurde dann ursprünglich zu zwei Stauweihern geleitet, die sich in einem der Familie gehörigen großen Garten hinter dem Betrieb befanden. Die Färberei überstand alle konjunkturellen Schwankungen und Krisen, jedoch war man aufgrund eines veralteten Maschinenparks der Konkurrenz größerer Färbereien in Aachen nicht gewachsen. 1957 übernahm die Aachener Färberei Rouette den Betrieb und ließ am Standort Rosstraße noch bis 1974 färben.

Hauptquelle: Typoskript eines Vortrags, 15. Mai 1939 von Hans Fellinger zur Feier des 150-jährigen Bestehens der Firma (im Besitz der Familie Fellinger) & Auswertung eines Textes der Festschrift zum 175-jähringen Jubiläum